Rosenheim, 24. Oktober 2016. Mit dem Projekt „aCar“ soll Elektromobilität auch für die ländliche Bevölkerung in armen Regionen mit schlechter Infrastruktur nutzbar werden. Der Freistaat Bayern hat das Projekt, das von der Technischen Universität München geleitet wird und bei dem die Hochschule Rosenheim die Nachhaltige Produktentwicklung vertritt, jetzt mit dem Bayerischen Staatspreis für Elektromobilität ausgezeichnet.
Beim Stichwort „Elektrofahrzeug“ denken viele an teure E-Autos, die in Industrieländern über gut ausgebaute Straßen großer Städte rollen. In dem Projekt beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jedoch mit Elektroautos, die in ganz anderen Regionen fahren sollen. Das „aCar“ wurde in Hinblick auf die Mobilitätsprobleme der ländlichen Bevölkerung in abgelegenen Gegenden mit schlechter Infrastruktur, insbesondere in afrikanischen Ländern südlich der Sahara entwickelt. Ziel des interdisziplinären Forschungsteams ist ein Mobilitätskonzept, das dazu beiträgt, die Landflucht in die Stadt zu vermeiden und ländliche Regionen selbstbestimmt zu stärken.
Kern des Konzeptes ist es, ein Fahrzeug mit verschiedenen Verwendungszwecken anzubieten. Das „aCar“ ist geländegängig, kann mit Solarstrom geladen werden und ist vor allem modular aufgebaut. Mit unterschiedlichen Aufbauten kann es sowohl Personen als auch Lasten transportieren.
In dem übergreifenden Projektteam der beteiligten Hochschulen und Unternehmen arbeiten die Studierenden sowie die Forscherinnen und die Forscher des Fachgebiets Sustainable Engineering der Hochschule Rosenheim an dem Einsatz lokaler, nachwachsender Rohstoffe und der effizienten Verwendung von Ressourcen. Dabei dienen Instrumente der Ressourceneffizienz und des Life Cycle Assessment als Basis für eine nachhaltige Produktentwicklung. Die Ergebnisse fließen direkt in die Arbeit des interdisziplinären Teams der Hochschulen ein und führen zu einer Weiterentwicklung des Konzepts.
Das innovative Konzept wurde jetzt mit dem Bayerischen Staatspreis für Elektromobilität in der Kategorie Sustainable Product & Mobility Concepts ausgezeichnet. Staatsministerin Ilse Aigner überreichte den Preis, der jedes Jahr an Unternehmen und Organisationen vergeben wird, die Pionierarbeit im Bereich der Elektromobilität leisten. Rund 70 Bewerber aus ganz Deutschland und anderen Staaten hatten sich dieses Jahr beworben.
Ansprechpartner für das Projekt aCar an der Hochschule Rosenheim sind die Projektleiterin Frau Rosina Rieder (MBA&Eng.) und Prof. Dr.-Ing. Sandra Krommes. Weitere Informationen unter www.fh-rosenheim.de/a-car-mobility.html.