Ansprechpartner: Prof. Dr. Klaus Wallner
E-Mail: klaus.wallner@th-rosenheim.de
Eine Konferenz zur Klimaentwicklung konzipiert als Rückblick aus dem Jahr 2051 – ein interessantes Gedankenspiel. Es waren 45 Vortragende aus Ländern rund um den Globus beteiligt. Darunter Vertreter verschiedener namhafter Einrichtungen wie z.B. die Oxford University, Rachel Carson Center oder das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Nicht nur Klimatologen, Politikwissenschaftler und Ökonomen waren eingeladen sondern ganz explizit alle wissenschaftlichen und künstlerischen Disziplinen. Veranstaltet wurde die Konferenz real im Bellevue di Monaco (einem Wohn- und Kulturzentrum für Geflüchtete in München) und virtuell in sogenannten „Hubs“.
Das Format der Konferenz war durch einige interessante Facetten geprägt. Die komplette Konferenz war klimaneutral (Vermeidung von Emissionen, d.h. eine Anreise per Flugzeug war nicht erwünscht) und nicht vermeidbarer Emissionen wurden kompensiert). Das Ziel der Veranstalter war eine hybride Tagung zu organisieren, bei der es keinen Unterschied macht, ob man virtuell oder real anwesend war. Die Tagung war für alle Interessierten offen und fand an zwei Tagen statt.An jedem der zwei Tagen galt eine unterschiedliche Perspektiven für die Inhalte der Vorträge. Am Tag 1 waren nur Vorträge, die davon ausgingen, dass das Klimaziel von 2° C nicht erreicht wurde und am zweiten Tag die gegensätzliche Ansicht.
Das Fachgebiet SEM war durch Prof. Dr. Klaus Wallner vertreten. Das vorgestellte Projekt war die Idee des „Earth Operations Managements“ (Erdbetriebslehre), das zusammen mit Markus Schmitt (HS Landshut, Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen) vorgestellt wurde. In diesem Forschungsansatz geht es darum, die ganze Erde als Betrieb zu sehen und verschiedene betriebswirtschaftliche und weitere disziplinübergreifende Ansätze auf die Erde als Betrieb anzuwenden. Das können Aspekte der Organisation, Buchführung und Bilanzierung, Finanzierung sein aber auch Ansätze aus Management, Ethik und Controlling sein. Das faszinierende an dieser Idee Erdbetriebslehre ist, dass wir als Menschen alle Mitten drinnen stehen und deshalb sowohl produzierend als auch konsumierend auftreten. Wir nutzen also Ökosystemdienstleistungen können aber auch beitragen, dass Ökosystemdienstleistungen dauerhaft weiter verfügbar sind. In dieser Logik ist jeder Mensch ein „Earth Operations Manager“, der den Betrieb Erde voranbringen kann, bzw. sich für den Erhalt der Erde als Lebensraum für Menschen und andere Lebewesen einsetzen kann.